– written by martin –
– english translation below –
Während unserer Zeit in Südkorea durften wir viele unglaubliche Menschen kennen lernen…
# Ben & Sungno
In Südkorea bin ich bereits 30 Jahre alt. Die ersten Tage in Südkorea verbrachten wir mit Ben & Sungno. Dem äußeren Anschein nach sind die beiden Mitte zwanzig, bzw. Anfang dreißig. In Wahrheit jedoch jeweils 10 Jahre älter. Sie haben ihr Alter aber gleich relativiert. Denn in Korea wird anderes gerechnet: Bereits zu seiner Geburt ist man ein Jahr alt. Die Zeit im Bauch wird quasi mitgezählt. Doch das wäre ja noch nicht ganz so speziell. Nein. Bereits am ersten Jänner hat man seinen zweiten Geburtstag. Somit wäre mein Vater, der am 30. Dezember Geburtstag hat, bereits nach zwei Tagen zwei Jahre alt. So schnell kann‘s gehen…
# Yoonseo
Nach etwa zwei Wochen in Südkorea kamen wir nach Wonju und durften Yoonseo kennen lernen. Sie unterrichtet English an einer Volksschule und hat auch uns jeden Tag etwas Neues beigebracht. Zunächst haben wir die wichtigsten Wörter auf Hangul (koreanisch) zusammen geübt:
- Annyeong Haseyo – Guten Tag
- Kamsahamnida – Danke
und fürs Restaurant:
- Mashisoyo – das schmeckt sehr gut!
- Imu – wörtlich: Tante (wird aber verwendet um die Kellnerin, oder Verkäuferin zu rufen)
- Soju – Reisschnaps mit ca. 20% Alc. (liebstes Getränk der Südkoreaner)
- Makgeolli – Reiswein mit ca. 8% Alc. (zweit liebstes Getränk, schmeckt uns aber wesentlich besser)
- Bap – Reis
- Gimbap – mit Reis und Gemüse gefüllte Rolle aus Algenblätter (bei uns als Maki bekannt)
- Dubu – Tofu
- Guk – Suppe
- Naengmyeon – kalte Nudeln
Vieles haben wir auch über die Aufgaben in der Familie erfahren, z.B. ist es die Aufgabe des ältesten Sohnes sich im Alter um die Eltern zu kümmern. Da Yoonseo jedoch zwei Schwestern hat, obliegt ihr, als älteste Tochter, diese Aufgabe. In Wonju brachte sie zu den Orten, die man als normaler Tourist nie finden würde. Und plötzlich steht man auf der Bühne und unterhält das ausschließlich koreanische Publikum mit den paar Wörtern die man auf Koreanisch „beherrscht“. Danke Yoon, für die schöne Zeit!
# Jeehae & Yongjun
In unserem Hostel in Dangyang trafen wir auf ein deutsches Pärchen, die mit ihrer neun Monate alten Tochter reisten. Mit Nicole und Daniel verstanden wir uns super, bemerkten aber sehr schnell dass es eben viele Möglichkeiten gibt ein Kind zu erziehen… Lustigerweise lernten wir auf unserem nächsten Stop in Yeongju ein Pärchen kennen, die ihren Sohn genauso erziehen wie auch wir uns als Eltern sehen. Nein, Lisa ist nicht schwanger ;) Jeehae & Yongjun lernten sich beim Wandern in Nepal kennen und sprachen zunächst English miteinander, bevor sie bemerkten, dass es auch auf Koreanisch funktioniert. In Yeongju blieben wir nur für zwei Nächte und einen Tag. Den Tag verbrachten wir mit Jeehae und weiteren Mama’s in der Natur und die Abende mit der ganzen Familie. Schön wars! Und wir hoffen euch bald in Österreich begrüßen zu dürfen :)
# Dong-il
Das erste Mal kamen wir mit Dong-il im Dezember letzten Jahres in Kontakt. Damals waren wir noch in Laos und Ulf erkundigte sich gerade bzgl. des Kletterführers für Südkorea. Da dieser aber überall ausverkauft war, schrieb er ein E-Mail an den Autor. Dong-il fragte nur nach der Adresse und vier Tage später hatten wir drei Exemplare seines Führers in der Hand. Bumm! Ein paar Tage bevor wir nach Busan kamen, Dong-il’s Heimatstadt und gleichzeitig die zweitgrößte Stadt Südkoreas, schrieben wir ihm. Er fragte wo wir gerade sind, und meinte darauf er kann uns gerne die Tickets für die Zugfahrt organisieren. Zug 1783, 15:10 Uhr, Wagon 4, Sitzplätze 15,16 … schrieb er mir als Nachricht. Soweit so gut. Am Weg zum Bahnhof wurde uns bewusst, dass wir gar keine Tickets haben. Kurz bei Doch Dong-il nachgefragt, meinte er nur: Keine Angst, der Schaffner wird euch nicht belästigen. Und ein paar Stunden später erwartete und Dong-il am Bahnhof in Busan. Dort ging’s dann gleich weiter zum Abendessen. Ein ausgezeichnetes Abendessen, bei dem wir, neben vielem anderen auch lernten wie man sich in Korea gegenüber älteren Personen zu verhalten hat. Je nach gesellschaftlichem Status, der sich aus der beruflichen Position und dem Alter ergibt, verwendet man eine der sieben (7!) unterschiedlichen Höflichkeitsstufen. Aber die gibt es im englischen ja zum Glück nicht. All unsere Versuche für die Tickets oder das Abendessen zu bezahlen waren natürlich erfolglos. Hotel hatten auch wir keines gebucht, denn Dong-il meinte, wir können bei einem Freund vom ihm übernachten. Und so lernten wir Bogue kennen.
# Bogue
Bogue unterrichtet Englisch an einer der vielen Universitäten in Busan und kennt Dong-il vom Klettern. Die positive Einstellung und die Energie die Bogue ausstrahlt, sind wahrhaft ansteckend. Er wohnt im Zentrum Busans und hat uns sofort angeboten die nächsten Tage bei ihm zu wohnen. Er zeigte uns die Stadt und ging mit uns nach Jigalchi, dem größten Fischmarkt Südkoreas. Im Erdgeschoss sind die ganzen Händler mit Aquarien voller Fische, Oktopus, Muscheln, Aal, Seegurken, Krabben und jeglicher anderer Meeresfrüchte. Man entscheidet sich für eines, oder mehrere, der noch lebenden Tiere und bekommt seinen gesamten Einkauf in einem Eimer. Damit geht man in den ersten Stock zu einem der vielen Restaurants und lässt alles frisch zubereiten. Ein unvergleichliches Erlebnis, für alle fünf Sinne! Und viel frischer geht es wohl nicht. Für diese Erfahrung ist aber doch ein wenig koreanisch notwendig. Danke Bogue! Für alles!
# Christoph
Während der ersten Tage in Busan lernten wir auch Christoph kennen. Er ist Vizerektor der Friedrich-Alexander Universität in Busan und braut mit seinen Studenten Bier, um ihnen die Grundlagen der Biochemie näher zu bringen. Dong-il stellte den Kontakt her und wir trafen uns an einem Samstagabend auf ein Bier. Wir redeten auch kurz über unsere Pläne hier in Busan, bzw. darüber, dass wir keine Pläne haben und darauf meinte Christoph gleich: „Ihr könnt gerne mit meinem Auto die Gegend erkunden, ich brauch‘s nur am Wochenende zum Klettern.“ Was wir auch gleich am nächsten Tag machten. Christoph brachte uns zu einem neuen Bouldergebiet, direkt am Strand.
Und letztes Wochenende gings für drei Tage an denselben Strand zum Seilklettern.
Um ehrlich zu sein, waren wir uns zunächst nicht sicher wie ernst er sein Angebot mit dem Auto meinte, da wir ihn ja erst 30min zuvor kennen gelernt haben. Aber nachdem wir momentan grad entlang der Südküste Südkoreas fahren, wird er es schon so gemeint haben. Christoph, deine Großzügigkeit ist schwer in Worte zu fassen. Danke dir! Auch für alles, das ich hier nicht erwähnt habe!
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Hier gehts zum ersten Teil der Bilder. Das nächste Album ist in Arbeit ;) |
2 comments for “South Korea – the people”